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Unser Grillplatz

Zeitungsbericht vom Dienstag, dem 11.Oktober 1977

Kalletal- Erder (Pi). Wieder einmal sehr fleißig waren die Mitglieder des Heimatvereins Erder. Am Dienstag Abend hatten sich 20 Bürger zum Arbeitseinsatz eingestellt.

Der Appell des Vorsitzenden Alfred Sievering auf der kürzlich stattgefundenen Herbstversammlung, den alten Geist wieder mehr einkehren zu lassen, war nicht umsonst gewesen. Im Wulfergrund lag die Arbeitsstelle zu der sie sich morgens um acht Uhr mit Hacken, Schaufeln, Spaten und Karren ausgerüstet, aufgemacht hatten.

Ca. 400 Meter außerhalb des Dorfes am Weg „Biershöhe“ soll ein Grillplatz entstehen. Es handelt sich um eine inmitten schöner hoher Hecken gelegenen Fläche von 150 bis 200 Quadratmetern, die hergerichtet werden soll. Man kann sich jetzt schon gut vorstellen, dass dort einmal so manche zünftige Grillparty in froher Runde gefeiert werden wird.

Andre Bierbaum, Pressewart des Vereins und einer der aktivsten mit sagte uns, früher, im Jahre 1911, sei an der Stelle einmal eine Sandkuhle gewesen, die dann später mit Schutt verfüllt wurde und allmählichverwildert sei. Auf dem Platz, der überdacht werden soll, so dass schlechtes Wetter den Besuchern nichts anhaben kann, wird ein fest gemauerter Grill entstehen.  Bänke und Tische wollen die Mitglieder des Heimatvereins aus Beton gießen – in Eigenarbeit versteht sich.

Der ganze Platz wird später mit Rasen eingesät, die Böschungen sollen mit Sträuchern, Blumen, Steingewächsen,die weniger Pflege bedürfen, bepflanzt werden.  Aber bis es soweit ist, gibt es noch viel zu tun, bis dahin wird noch mancher Schweißtropfen vergossen werden so wie an diesem Samstagmorgen.

Da gab es keine großen Pausen, da rollten die Fahrzeuge heran und wollten beladen werden. Einen Wagen hatte die Gemeinde zur Verfügung gestellt, und dann war auch noch Gustav Brand mit seinem Trecker und Anhänger dabei. Der Schutt wurde nach Bentorf transportiert.  Der Platz soll, wie Andre Bierbaum verlauten ließ, im Sommer nächsten Jahres zumWettbewerb “Unser Dorf soll schöner werden” fertig sein.

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Ein weiterer Zeitungsbericht vom 03. November 1977

Mitglieder des Heimatvereins haben bereits 240 Arbeitsstunden geleistet  / Erder (Pi).

Im »Wulfergrund« an der Straße »Biershöhe« in Erder wird (wir berichteten schon darüber) ein Grillplatz angelegt. Kürzlich war wieder etwa ein Dutzend freiwilliger Helfer, meistens Mitglieder des Heimatvereines Erder, am Werk.

Der zwischen Eichen und Hainbuchen in der Hecke ausgeschlagene Platz nimmt nun immer mehr Form an.  Während einige der Helfer die letzten Baumstubben, die immer wieder noch von unten durchschauten, aus dem Boden rodeten und andere sich mit Umgraben, Harken und Planieren beschäftigten, war eine andere Gruppe dabei, eine Trockenmauer anzulegen, die einmal einen schönen Abschluß zum Weg hin bilden wird.

Man kann sich gut vorstellen, wie der Platz einmal aussehen wird, wenn rankende Steingewächse die Mauer überwuchern.  Die ersten Tannen sind bereits oben auf dem Rande der etwa zwei bis drei Meter hohen Böschung angepflanzt, und so geht’s zügig weiter, und er hat gar nicht so unrecht, der ältere Erderaner, der da meinte: »Wenn dä Jungens wat anfanget, denngeut’t flott weg bet dä Arbeut ferg eß.« Fürwahr, ein wahrer Ausspruch! Wer die Männer des Arbeitskommandos sieht, merkt, daß sie zupacken können.

Zu wünschen wäre allerdings, daß sich mehr Bürger an den Arbeitseinsätzen beteiligten. Meistens sieht man doch immer wieder nur dieselben Gesichter -wie übrigens in fast allen Ortschaften – die sich abplacken, obwohl von allem, was der Heimat-verein leistet und schafft. die Allgemeinheit den Nutzen hat.

Übrigens könnten die Erderaner Frauen den fleißigen männlichen Mitgliedern des Heimatvereins eine große Überraschung bereiten, mit der die schaffenden Männer vielleicht so halberlei schon rechnen, wenn man ihre Unterhaltungen und Anspielungen richtig versteht: Jetzt ist Pflanzzeit!

Das ist allenthalben bekannt, und darum, so meinen die Männer, die schon etwa 240 Arbeitsstunden bei den Einsätzen am Grillplatz »drinsitzen« haben, könnten wie einstmals in Köln, Heinzelmännchen kommen, und – das brauchte nicht unbedingt über Nacht zu sein-die Böschungen, deren Boden von den Männern gut vorbereitet ist, mit Stauden, Sträuchern,Bodendeckern bepflanzen. Ob dieser Traum wohl in Erfüllung geht?